Viertklässler nehmen Abschied (aus der HAZ)

Nur noch eine Woche gehen die Viertklässler aus Otze in ihre kleine Grundschule, dann steht der Wechsel an die weiterführenden Schulen an – und das verängstigt den einen oder anderen doch angesichts der Größe von Gebäude und älteren Schülern. Das Projekt „Fit4Five“ will Ängste nehmen.

Otze. Edda, Leon und Justus gehören auf dem Pausenhof der Grundschule Otze zu den Großen. Nach den Sommerferien zählen sie dann ebenso wie ihre Mitschüler Benedikt und Leonard zu den Kleinen, denn dann besuchen sie in den weiterführenden Schulen die fünften Klassen. „Das beschäftigt die Schüler schon sehr“, weiß Klassenlehrerin Anke Jörns und fügt hinzu, dass zwar alle 18 Kinder die neuen Schulen beim Tag der offenen Tür angeschaut hätten. „Doch in die Freude auf das Neue mischen sich auch Respekt und etwas Angst“, weiß sie aus Gesprächen. Denn letztlich müssten sich die Jungen und Mädchen vom Vertrauten verabschieden.

Diesen Abschied noch einmal bewusst zu gestalten, dabei hilft in dieser Woche Pastorin Susanne Paul mit einigen Teamern der Kirchengemeinde. Sie haben am Montag und Dienstag kleine Szenen gespielt, die den Übergang darstellen sollen. Sie haben auch Spiele organisiert, bei denen sich die Schüler als Team behaupten mussten. Sie haben gedanklich sortiert, was den Kindern in ihrer Klasse gefallen hat und was nicht. „Die positiven Erinnerungen nehmen sie in einem fiktiven Rucksack mit, die weniger guten landen im Müll“, beschreibt Paul das Vorgehen. Vor allem die Spiele gefallen Edda, Leon und Justus. „Beim Eierlauf waren wir richtig gut“, sagt Justus, während Edda das Zusammenspiel bei der Wasserüberquerung mit Fliesen besonders in Erinnerung bleibt. Auch Leon sagt: „Obwohl wir einer mehr waren als die anderen, waren wir sehr schnell.“ Beim Spiel begleitet sie Teamerin Kristin Kalesse. „Es ist toll zu sehen, wie die Kinder sich gegenseitig Mut zusprechen und sich freuen, wenn sie etwas geschafft haben“, beschreibt sie ihre Beobachtung. Und immer wieder erzählen ihr die Jungen und Mädchen von der Sorgen, dass sie als Kleine in eine große Schule kommen. „Dabei hilft es vielleicht etwas, wenn wir Mut machen und sagen, dass sie es schaffen.“

Für die Otzer Grundschule ist die Teilnahme am Projekt eine Premiere, die Fortsetzung soll folgen, sagt Jörns. Bereits im vergangenen Jahr hatten Pstorin Annette Charbonnier und Doris Lehrke-Ringelmann die Schüler der Grudrun-Pausewang-Grundschule begleitet, die in diesem Jahr ebenso teilnimmt wie die Grundschule in Ahlten mit Yvonne Scharnofske.

Von Antje Bismark
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der HAZ
Hier geht es zum HAZ-Artikel vom 14.06.2016.